Mitgliederversammlung: Neues Co-Präsidium gewählt
An der Mitgliederversammlung der Sozialkonferenz des Kantons Zürich (SoKo) vom 22. Juni 2023 in Zürich standen ein Abschied sowie die Erneuerungswahlen des Co-Präsidiums im Zentrum. Co-Präsidentin Astrid Furrer begrüsste 54 stimmberechtigte Mitglieder zur Versammlung. Sie führte letztmals durch die SoKo-Mitgliederversammlung, nachdem sie im vergangenen Herbst ihren Rücktritt aus dem Co-Präsidium per Ende der aktuellen Amtsdauer angekündigt hatte. Ihre Nachfolge tritt FDP-Kantonsrätin Corinne Hoss-Blatter an, die für die Amtsdauer 2023–2027 einstimmig gewählt wurde. Sie wird die SoKo gemeinsam mit Daniel Knöpfli präsidieren, der sich «mit Freude und Überzeugung» für eine weitere Amtsdauer im Co-Präsidium zur Verfügung stellte und ebenfalls gewählt wurde. Leider konnten sowohl Corinne Hoss-Blatter als auch Daniel Knöpfli nicht persönlich an der Mitgliederversammlung anwesend sein. Die neue Co-Präsidentin stellte sich aber in einer Videobotschaft den Mitgliedern vor. Gemäss SoKo-Vizepräsident Philipp Müller, der die vom Leitenden Ausschuss eingesetzte Findungskommission anführte, erfüllt Corinne Hoss-Blatter sämtliche Idealanforderungen, die man für die Suche nach einer neuen Co-Präsidentin definiert hatte. Zudem überzeugte sie auch beim Hearing und bei ihrer Vorstellung im Vorstand durch ihre Kompetenz und ihr Interesse. Der Leitende Ausschuss empfahl sie denn auch «mit Freude» zur Wahl. Nach den Erneuerungswahlen und nachdem die Versammlung alle traktandierten Geschäfte ohne Gegenstimme genehmigt hatte, verabschiedete Philipp Müller die zurücktretende Co-Präsidentin. Er dankte Astrid Furrer in einem kurzen Rückblick auf ihre achtjährige Tätigkeit in der SoKo für ihre grossen Verdienste und lobte ihre positive Art zu führen. Einen grossen Dank an Astrid Furrer für die gute Zusammenarbeit zwischen der SoKo und dem Verband der Gemeindepräsidien des Kantons Zürich (GPV) sprach dessen Präsident Jörg Kündig aus. Er wies in seinem kurzen Referat zu aktuellen, sozialpolitisch relevanten Themen auf die wichtige Rolle der SoKo hin.
Details zu den Beschlüssen der Mitgliederversammlung 2023 sind im Protokoll auf der SoKo-Website zu finden.
Sommertagung: reger Austausch zur aktuellen Flüchtlingskrise
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung fand die traditionelle SoKo-Sommertagung statt. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter von Sozialbehörden und Sozialdiensten nutzten die Gelegenheit, um sich über das aktuelle Thema «Brennpunkt Asylwesen» auszutauschen. Der Anlass ermöglichte auch den direkten Kontakt zwischen den Gemeinden, der kantonalen Sicherheitsdirektion und dem Staatssekretariat für Migration. So informierte Claudio Martelli, stv. Direktor des Staatssekretariats für Migration (SEM), in seinem Referat mit dem Untertitel «(k)ein Blick in die Kristallkugel» über die aktuellen und noch zu erwartenden Flüchtlingsströme nach Europa und in die Schweiz.
Sozialvorsteher Raphael Golta berichtete in seinem Referat über die Erfahrungen der Stadt Zürich in der aktuellen Flüchtlingskrise. Er betonte, dass die Asylpolitik auch in Krisenzeiten eine Verbundaufgabe von Bund, Kantonen und Gemeinden sei. Diese müsste aber gut geplant sein, auch wenn die Zeit dränge. Für neue Ansätze im Flüchtlingswesen habe man zudem ein offenes Ohr, allerdings sei die aktuelle Krise dafür der falsche Zeitpunkt.
Susanne Friedrich, Ressortvorsteherin Soziales der Gemeinde Marthalen, erklärte, wie sich die Situation derzeit in kleineren Gemeinden manifestiert. Und Mario Fehr, Vorsteher der kantonalen Sicherheitsdirektion, informierte darüber, wie sich die aktuelle Lage im Kanton Zürich präsentiert.
Die nachfolgende Diskussionsrunde mit allen Referentinnen und Referenten wurde dazu genutzt, die Bedürfnisse der Gemeinden und Städte in der aktuellen Krise zu unterstreichen.
Ein reichhaltiger Apéro – der Raum für weitere Diskussionen bot – rundete die Sommertagung ab.